Im Laufe der Jahre ärgert mich das System immer mehr, ich werde von den Behörden, Kassen und Ärzte quasi mit der Nase in die Sch****wachstellen des Systems gestupst…volle Kanne…immer wieder.
Und ich kann einfach nicht wegsehen, dass auch andere Betroffene an unvorstellbaren Hürden und vor allem der Ignoranz derjenigen Menschen scheitern, die zwischen uns und den uns zustehenden Leistungen stehen und von deren Entscheidungen wir abhängig sind.
Muss denn wirklich alles erst vor Gericht landen? Nein!
Dass sich die Politik und auch die Gesellschaft wenig für uns interessiert, zeigen die bisher erschreckend mauen Reaktionen auf die Veröffentlichung des OEG Reports vom Weißem Ring und die ziemlich frustrierende Ignoranz derjenigen, die es in der Hand hätten, für Opfer etwas zu tun und für die korrekte zügige Umsetzung geltenden Rechts zu sorgen.
Wenn sich an der Spitze der Pyramide alle gegenseitig versichern, dass das System korrekt arbeitet, dann muss das gefälligst auch so sein und die Betroffenenaussagen werden abgetan…siehe die bundesweiten Petitionen von Gudrun Stifter, die grade an den Landtagen nicht wirklich von Erfolg gekrönt sind.
Also müssen wir uns weiterhin um uns und unsere Belange kümmern und weniger auf den Prinzen auf dem weißen Pferd warten, sondern vor allem als Gemeinschaft stärker werden.
Informationsaustausch ist der Schlüssel….denn ein Wink mit einem zum eigenen Fall passenden Dokument oder Urteil könnte eine enorme Hilfe sein und vielleicht so schon frühzeitig die Richtung bestimmen und Komplikationen vermeiden.
Doch da ich einfach nicht die Kraft habe, „Alles“ alleine zu stemmen, habe ich bisher schlichtweg Angst gehabt, ein neues Projekt anzugehen und es dann nicht kontinuierlich zu pflegen. Ich bin ja schon mit diesem Blog überfordert und schaffe es nicht, regelmäßig zu bloggen.
Worum geht’s?
Ich möchte Daten sammeln…
Urteile, Gesetzestexte, Verordnungen, Dienstanweisungen, etc….. so dass jeder von uns, der zu den Themen Schwerbehindertenrecht, Opferentschädigung, Pflege gegen Wände rennt, nicht mehr alleine wochenlang in den unendlichen Weiten des Internets suchen muss, was ihm helfen könnte, sein Recht durchzusetzen und die Leistungen zu bekommen, die uns zustehen.
Recherche kostet Zeit…und man muss ja auch wissen, wonach man sucht…da scheitern viele von uns dran oder sind überfordert.
Engagierte Anwälte, die auch superfit in diesen Themen sind, sind rar und Beratungsstellen wie der Weiße Ring oder andere Einrichtungen dürfen meistens keine Rechtsberatung geben. Und egal wer, sie haben oft nicht die Zeit und leider manchmal auch nicht das Interesse, das Internet abzusuchen nach Lösungen zugunsten der Betroffenen.
Ich möchte also die Abkürzung bieten…den Ort, den man anklickt und hoffentlich die Info findet, die weiterhilft.
Denn wir sind keine Einzelfälle, auch wenn es sich so für den Einzelnen anfühlt!
Oft haben andere Betroffene schon den gleichen oder ähnlichen Sachverhalt durchkämpfen müssen, vielleicht in einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Bundesland und zum Glück erfährt man heute auch durch das Internet davon.
Und diese wertvollen Infos möchte ich hier bündeln.
Eine individuelle Rechtsberatung findet aber definitiv nicht statt, Anfragen dazu werde ich nicht beantworten.
Ich möchte keine Fälle bewerten oder Informationen zu Euren Fällen bekommen, dafür gibt es fachlich versiertere Personen.
Genauso übernehme ich keinerlei Haftung für die Informationen.
Niemand hat hier Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit und vor allem Aktualität der zur Verfügung gestellten Informationen.
Das wird auch auf jeder Seite stehen…denn leider vergessen viele Leser immer, dass ich auch nur eine Betroffene bin.
Ich bin nicht die Lösung für Eure Probleme. Schön wärs, aber so ist es leider nicht.
Seit Jahren schwebt mir dieses Projekt vor, ich habe auch versucht, konkreter mit anderen Betroffenen Kooperationsgespräche zu führen, doch leider waren die Vorstellungen oft leider zu sehr voneinander entfernt, bzw. die Träume der meisten gehen Richtung Individualberatung von Opfern, Vereinsgründung, reale Kontakte….und damit bin ich wieder überfordert 😉
Doch es ist mir weiterhin ein wichtiges Anliegen und darum werde ich jetzt einfach klein starten…zusammen mit Karin, einer Betroffenen, die diese Aufgabe ebenfalls außerordentlich wichtig findet und seit Monaten hierfür emsig recherchiert.
Mein PTBS.blog bekommt dafür die neue Kategorie „Kein Einzelfall„.
Karin wird als unsere erste Schnüffelnase dort wichtige „rechtliche Informationen zum Sozialen Entschädigungsrecht“ mit Euch teilen.
Ich hingegen werde mich bemühen, weiterhin die Sparten „Schwerbehindertenausweis bei psychische Erkrankungen“, „Pflegegrad bei psychischen Erkrankungen“ und „Schwachstellen im System“ zu bedienen.
Ähnliches schwebt uns für die Eingliederungshilfe und das persönliche Budget vor.
Damit wir uns nicht falsch verstehen…das wird kein Wegweiser, sondern ist für die Betroffenen als kleine Unterstützung gedacht, wenn sie mit ihren Anträgen scheitern, nicht vorankommen, sich im Widerspruchsverfahren befinden oder den Klageweg beschreiten müssen.
Erstmal startet das Projekt auf meinem Blog, damit wichtige Infos auch zeitnah bei Euch landen.
Finden sich noch engagierte Mitstreiter, könnte das auch später ein eigenständige Webseite werden.
Wer daran mitarbeiten möchte oder wichtige Urteile oder Schlüssel kennt, darf sich also gerne melden.
Eure Rapunzel
20. Januar 2023 at 3:58
Super Idee. Finde es auch immer schade, alles Jahrelang durchzuboxen und dann bringt es zwar mir etwas, allerdings nicht anderen. Immer schon würde ich gerne mein seit über Zehnjahren aus der Not heraus angesammtes rechtliches Wissen teilen. Nur laien Wissen und doch denke ich immer was mir geholfen hat oder auch hoffentlich hilft, könnte anderen auch etwas bringen. Die Mauern der Behörde sind dick und wenn sie sind schneller eine neue zu bauen, als wir eine eingerissen zu haben.
Seit über 10 Jahren immer wieder neue Rechtsstreitigkeiten und ähnliches haben bis jetzt nur mir etwas gebracht. Mitlerweile bin ich auch dank, Rapunzel bei der Schwerbehindertenklage auf einen guten Weg. Danke.
Momentan habe ich, dass Gefühl die Behörde steht auf den Standpunkt, jede Kleinigkeit müsse vor Gericht, weil denken bei manchen Sachbearbeiter ein Fremdwort ist.
Mein Wissen ist zwar Laienwissen, doch eben Betroffenenwissen in gewissen Bereichen. U.a. Psychotherotherapie, OEG, SGB XIV, teil bei Merkzeichen, Persönliches Budget u.ä..
Mir kommt es gerade vor, als wenn die Behörden der Ansicht sind, dass jede Kleinigkeit übers Gericht entschieden werden muss. Mir allerdings missfällt eine Standleitung zum Gericht, die beim besten Willen anders zu tun haben, als Behördensturrsinn oder Denken was ist das? zu entscheiden haben.
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20. Januar 2023 at 10:04
Wissen ist super…
Wenn du interessante Urteile, Dienstanweisungen oder ähnliches hast, nur her damit.
Hast du Dinge für dich durchgesetzt, die auch anderen vorenthalten werden, dann freuen wir uns über Infos und Belege dazu.
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20. Januar 2023 at 11:17
Vielleicht wäre es möglich, gar nicht „nur“ die Urteile und Dienstanweisungen zu sammeln, sondern auch eigen formulierte Widersprüche, oder Argumente mit denen Mensch argumentiert hat, etwas genehmigt zu bekommen? Oder Erfahrungsberichte, selbst formuliert… Ich finde von anderen zu lesen-hören, was geht, sehr ermutigend für den eigenen Weg…
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20. Januar 2023 at 10:18
Vergesst bitte nicht
A) hinter all den Behörden sitzen VERSICHERUNGEN!
B) „gesunde“ meist Abi-Leute mit Null Vorgeschichte.
C) und sämtliche „medezin“ Leute – egal welche- sind von der Pharma strukturiert
Ob es die Medizinisch Technische Assistenten, Pflegekräfte und wie die noch alle bezeichnet werden. Alle medizin Fachbücher sind Lobbies der Pharma – leider wahr.
D) nicht zu vergessen sämtliche Kassen sind durch Misswirtschaft, falsche Struckturen,
Sowie die „Seuche“ und jetzt dem Krieg in Europa komplett leer.
E) fast alle Therapien sind auf „medie“ Basis.
Natürlich sind „Medies“ sinnvoll, bei körperlichen basierenden Fehlfunktionen.
Jedoch bei CPTBS wo erst die Seele unvorstellbares erleiden musste?
Und um auf die ursprüngliche Infofrage zu kommen.
Sämtliche Struckturen sind von „gesunden“ Leuten erhoben worden, wo es nicht gewünscht war und ist, Kranke Menschen real zu helfen. In dem Motto “ Was nicht gesehen wird ist auch nicht da!“ Und wenn hat diese „nicht sichtbare“ Krankheit gefälligst in der und der Zeit beendet zu sein!
Hilfe im Behördenapparat bei „F“ Erkrankungen extrem schwer zu finden.
Und wenn dann ein nicht körperlicher „F“ Patient auch noch die „Medies“ verweigert, dann wird nichts mehr bewilligt!
So bei vielen Fällen passiert.
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