Ich habe wieder rumgeschlürt mit dem Bloggen…


Aber Wahnsinnsneuigkeiten habe ich aus der Einzeltherapie auch nicht zu vermelden.

Stunde 28 + 29 waren Yogalastig…mir wurden Übungen gezeigt, die ich machen kann gegen Angst und für mehr Standfestigkeit.
Und da bei meiner Therapeutin Frau C. 2 Wochen Urlaub anstanden, gabs eine etwas umfangreichere Hausaufgabe, die ich allerdings nicht mit ausserordentlichem Fleiß erledigt habe.

Meine Aufgabe war es, mit meinem Freund das „Alleine Gehen“ zu üben in meiner Straße.
So in Etappen immer ein Stückchen weiter von meiner Haustür entfernen…und dass mein Freund dann nur noch auf Abruf oben in der Wohnung stehen sollte.

Mein Schwindel der letzten Woche hat diese Hausaufgabe natürlich auch ausgebremst. Stattdessen habe ich versucht, mit meinen neuen Rollschuhen den Schwindel zu übertrumpfen…aber das war ja nix.

Darüber haben wir dann in der heutigen Therapiestunde gesprochen und auch Frau C. hat mich gefragt, weshalb ich wieder so eingebrochen bin.
Ich habe natüüürlich keine Ahnung…Ich habe nur mit dem OEG telefoniert, den Antrag für den Fonds SMB endlich fertiggemacht und abgeschickt…meine verstorbene Oma hätte letzte Woche Geburtstag gehabt und überhaupt jährt sich der Todestag dieses Jahr zum 10. mal…aber das macht mir ja alles nix aus….neeeeeeeee!

Frau C. hat mir heute empfohlen, dass die Gespräche mit dem OEG demnächst meine Wohnbetreuung führen soll.
Darüber hinaus hat sie mir heute zartfühlend beigebracht, dass es wegen meiner Instabilität erstmal nix wird mit EMDR und ich mich damit anfreunden müsste, dass es überhaupt in dieser Behandlungsperiode mau damit aussehen könnte.
Mir gefällt es nicht, doch eigentlich weiß ich, dass sie recht hat.

Mein Freund erinnerte mich heute nachmittag daran, was ich schon immer in Bezug auf Biografiebearbeitung gesagt habe.
„Ich kann die Vergangenheit nicht ändern und es wird keinen anderen Blickwinkel darauf geben. Also brauche ich darüber auch nicht reden und es immer wieder durchkauen.“

Und wenn ich doch einknicke und es an meine Biografie oder an meine Emotionen geht, lässt sich eben die Psychosomatik was einfallen, um das zu verhindern.

Seit vorgestern habe ich meine Fußnägel wieder radikal abgerupft…bis es blutet und da macht es richtig Freude, in geschlossenen Schuhen zu gehen.
Aua Aua! Es sieht nicht nur richtig ekelig aus, es tut auch ordentlich weh. Aber in den Momenten, wo ich rupfe, merke ich das nicht, bzw. ich kann nicht damit aufhören.

Frau C. wird jetzt erstmal wieder mehr verhaltenstherapeutisch mit mir arbeiten, in der Hoffnung, dass sie mich so stabil bekommt, dass ich wenigstens kurze Strecken aufrecht und ohne Begleitung gehen kann…
Dann bestünde vielleicht mal die Chance, dass mich eine Traumaklinik stationär aufnimmt.

Ich soll nur noch Aktionen starten, die ich auch bewältigen kann, damit mein Kopf positive Ergebnisse verbuchen kann.
Ausserdem soll ich versuchen, das abendliche Fernsehprogramm zu minimieren, bzw. eher Videos zu schauen, damit die elendige Triggerei reduziert wird.

Meine neue Hausaufgabe lautet:
Finde kleine Zwischenschritte, die geübt werden können, um den Bewegungsradius vor meiner Haustür zu vergrößern.

Zum Abschluss haben wir dann heute nochmal eine Yoga- Übung gegen Angst für mich und meine Bedürfnisse etwas angepasst, damit ich auch im Liegen etwas tun kann…
bisher kommt mir bei allen Übungen, bei denen ich mich hinlegen muss, nämlich mein Hospitalismus in die Quere und zwingt mich, sofort mit dem Schaukeln meines Oberkörpers zu beginnen.

Ich finde die Frau soooo toll und bin so froh, bei ihr in Therapie zu sein….
und mir graut es jetzt schon vor dem Tag, an dem meine genehmigten Stunden nicht mehr verlängert werden von der Krankenkasse.

Rapunzel