Es tut sich was…


Letzte Woche habe ich versucht, beim LWL Münster den Stand der Dinge zu erfragen, da vor einem Monat das Versorgungsamt in Schleswig Holstein schon verwundert war, weshalb ich von NRW noch keinerlei Nachricht bekommen habe.

Nach einem kurzen Telefonat am Freitag erfolgte heute der Rückruf vom LWL….auch sie werden mich als Opfer anerkennen.

Das Bangen, von 2 Bundesländern anerkannt werden zu müssen, hat somit vom Abschicken des Antrags bis zur jetzigen mündlichen Anerkennung 499 Tage gedauert.

Wenn ich bedenke, dass wegen der Besonderheit, dass 2 Bundesländer aufgrund abgeänderten Prozederes auch ihre Anwälte befragen mussten (was allein in SH schon 6 Monate gedauert hat), ist der Antrag bis jetzt wirklich zügig von den Mitarbeitern der Ämter bearbeitet worden. Und der Kontakt war bisher auch bei jedem Telefonat nett und verständnisvoll.

Der Antrag hat mich sehr aufgewühlt und alte Wunden aufgebrochen, doch dadurch habe ich nun auch die Chance, die brandheißen Themen therapeutisch aufzuarbeiten, bzw. zielgerechter an Stabilisierung zu arbeiten.

Aber heute nach dem Telefonat wurde ich auch von Gedanken und Gefühlen überrollt.

Ich bin ohne Glaubwürdigkeitsgutachten anerkannt worden…allein meine Aussage und die Hörensagen- Zeugen haben den Ämtern gereicht. Anscheinend hat jedes Detail meiner Biografie und meiner Verhaltensstörungen das Wort „Missbrauch“ nur so rausgeschrien.

Ich habe deswegen heute zum ersten Mal in meinem Leben richtig Hass auf den Täter verspürt, nur kurz, aber das reichte aus, erstmals laut auszusprechen, was er war:
Ein Dreckschwein!

Zugleich wurde mir wieder mein Mangel an familiärem Rückhalt bewusst…
Ausser mit meinem Freund, 2 Freundinnen und der Wohnbetreuung kann ich nur hier mit den Lesern im Blog diese wichtige Nachricht teilen.

Meine Sippe wird wohl nie erfahren, dass ich den offiziellen Weg gegangen und auch anerkannt worden bin.
Aber sie wollten es noch nie wissen, warum ich krank bin…sie haben ignoriert, weggeschaut oder Schweigen verlangt.

Wie gerne hätte ich erlebt, dass meine Familie einmal anerkennt, was mir passiert ist und wie sehr ich darunter gelitten habe und an den Folgen immer noch leide.

Eure Rapunzel