Dieses Mal habe selbst ich das Geschehen im Dschungel teilweise verfolgt und natürlich besonders Hanka im Blickfeld gehabt.
Vorab mein persönliches Resümee….
ALLE, die im Camp waren, hatten irgendwie einen Schatten…aber ob das pathologisch ist oder einfach Charaktersache, kann ich von der Mattscheibe aus nicht feststellen.
Hanka hingegen ist offen mit ihren Phobien und Zwängen umgegangen…es blieb ihr auch nichts anderes übrig, denn in der derzeitigen Phase hätte jeder gemerkt, dass da was nicht ganz richtig tickt in der Hanka.
Interessant fand ich, wie bewusst Hanka sich ihrer Macken ist und wie sie die Rücksichtnahme der anderen eingefordert hat. Und wie die Forderungen immer größer wurden, obwohl sich die Phobien und Zwänge in dieser aussergewöhnlichen Umgebung reduzierten.
Oder hat die permanente Reduzierung der Stressausbrüche mehr Platz für den Charakter gelassen? Ich finde, von Tag zu Tag wurde Hanka unerträglicher und selbst mein Level an Verständnis geriet an seine Grenzen.
Ich weiß auch nicht, ob Tupper sich über die tägliche unentgeldliche Werbeeinlage freuen darf oder ob die gute alte Tupperdose jetzt auf ewig in den Köpfen der Zuschauer als Hankas Rettungsboje verankert ist.
Aber krass finde ich die Reaktionen vieler Zuschauer, die dem Zwang unterliegen, auf Facebook oder an anderen Stellen im Netz die Welt an ihrem Verdacht teilhaben lassen zu müssen. Dem Verdacht, dass Hanka eine Schauspielerin ist und NIIEEEMALS diese Phobien und Zwänge hat.
Da zählt auch nicht die Aussage den behandelnden Arztes der Schön Klinik Roseneck oder die Erzählungen von Mutter und Schwester.
Nein…der Zuschauer hat recht und alle anderen sind naiv, doof und gutgläubig.
Eine Hanka, die in der 2. Big Brother Staffel ebenfalls teilgenommen und nicht so ausgeprägt ihre Macken zeigte, kann jetzt nicht so krank sein.
Schließlich hat der superinformierte, diplomierte oder studierte (Hobby)Psychologe sherlockmäßig das gesamte Vorleben einer Hanka seziert und sämtliche Krankenakten gefilzt…vor allem Stasi- Akten werden hierfür sicherlich entscheidend dazu beigetragen haben, Hankas vormauerfalllichles Verhalten nochmals zu prüfen.
Und bei Big Brother war Hanka zwar laut Aussage der Beobachter scheiße und link und streitsüchtig, aber niemals derart psychisch krank…also medizinisch gesehen 🙂
Ich kläre jetzt mal auf, was ich dank der Zuschauer gelernt habe:
Phobien und Zwänge sind entweder Geburtsfehler und wenn sie wider Erwarten doch durch Schicksalsschläge entstehen, dann hat es dem Patienten gefälligst über Jahre gleichbleibend SCHLECHT zu gehen, man sollte es ihm ansehen und ausserdem ist nur derjenige als krank anzusehen, der mein Mitleid erweckt und mir zur Aufrechterhaltung meines Mitgefühls in keinstem Falle auf den Geist gehen darf.
Tja….
Eure Rapunzel
1. Februar 2017 at 14:47
„Phobien und Zwänge sind entweder Geburtsfehler und wenn sie wider Erwarten doch durch Schicksalsschläge entstehen, dann hat es dem Patienten gefälligst über Jahre gleichbleibend SCHLECHT zu gehen, man sollte es ihm ansehen und ausserdem ist nur derjenige als krank anzusehen, der mein Mitleid erweckt und mir zur Aufrechterhaltung meines Mitgefühls in keinstem Falle auf den Geist gehen darf.“
Das trifft ja irgendwie auf alle psychischen handycaps zu. wenn mans dir nicht ansieht, du vllt. auch arbeiten gehst, dein Leben nach außen im Griff hast, kannst du ja nicht so schwer krank sein, dass du eine Schwerbehinderung hast. Oder wenn du arbeitsunfähig wirst, dann kriegste ja auch schnell mal zu hören so: Wie haste das denn hingekriegt? So schlecht gehts dir doch gar nicht.
Wenn man was nicht sieht, ist es auch nicht schlimm. Das ist zumindest unser Eindruck oft bei anderen Menschen.
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1. Februar 2017 at 16:37
https://ptbs.blog/category/2-2-nogos-von-umfeld-und-angehoerigen/
Das ist wahrscheinlich der Eindruck, den alle Psychisch Erkrankten von ihrem Umfeld bekommen.
Unter dem obigen Link habe ich diverse Beiträge gepostet, die sich mit den Fettnäpfchen unserer lieben Angehörigen, Freunde oder des allgemeinen Umfeldes beschäftigen.
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