Auch mich hat mal wieder die Instabilität erwischt,
also ab in die Haus- und Hofklinik!
Krisenintervention… welch ein Wort!
Was heißt das eigentlich?
Kriesenintervention ist letztendlich nix anderes als 14 Tage Übernachtung mit Vollpension in der Klinik zwecks Stabilisierung… damit man wieder zur Ruhe kommt.
Nunja…. ein paar einzeltherapeutische Gespräche runden das Ganze dann noch ab.
Und da ich so eingeschränkt bin und etwas mehr Aufmerksamkeit des Personals benötigen könnte, wurde ich nach dem ersten Wochenende von der Station für Ängste und Depressionen auf die Akutstation eine Etage höher verlegt.
Dort war ich 2012 auch schon mal…da ist mehr Pflegepersonal auf der Fläche, weil eben die Patienten schon etwas anstrengender sein könnten.
Aber bis auf ein paar Spezies waren wir schon eine tolle Truppe…und das beste ist, die Stationen haben frei zugängliche Küchen mit großen Kühlschränken, wo man sich rund um die Uhr durchfuttern kann. Da verhungert wirklich keiner!
Und es gibt einen Raucherraum…bei den eisigen Temperaturen wirklich Luxus.
Ich war in einem 3-Bett-Zimmer, immerhin mit eigenem Bad…haben die wenigsten Zimmer dort, da es sich um einen Altbau handelt.
Und meine Zimmernachbarinnen waren auch supi…
Es gab ne Menge tolle Gespräche, viel Spaß, wir wurden von den Männern bekocht, haben gelacht, geweint, gezittert, gemeckert, geholfen, geklärt, gehorcht, genossen, gezockt, gekocht, gesoffen (Tee), geschluckt (Pillen), geschlafen, rumgewälzt….gelebt!
Cool war, dass Schüler einer Gesamtschule auf der Station mal 3 Tage ein bisschen reingeschnuppert haben, wie das so ist in der Psychiatrie.
Den ersten Tag mit etwas Vorbehalten und Unsicherheiten, konnten wir ihnen schon am zweiten Tag zeigen, dass psychisch Kranke Menschen auch ganz normal sind.
Und am dritten Tag … ja wo waren denn da die eingeplanten Mitpatienten?…. Zur Therapie….ich hatte nix zu tun…
Nunja…ich habe mit den Schülern dann eine Collage gebastelt zu Thema Depressionen und Klinik…dafür haben wir die ganzen Illustrierten zerfleddert, die da auf der Station rumflogen.
Es hat Spaß gemacht und war auch sehr interessant…einfach mal was anderes…
Collage…das habe ich seit meiner Schulzeit nicht mehr gemacht.
Und ein Mädel hat uns sogar einen leckeren Schokokuchen gebacken, den wir Patienten dann ratzfatz verputzt haben.
Aber eins werde ich nie lernen… VERABSCHIEDEN!
Vor der Morgenrunde und dem gemeinsamen Frühstück habe ich mich gestern am Entlassungstag gedrückt und bin um 10:00 Uhr abgeholt worden…da sind die meisten Mitpatienten irgendwo in Therapiestunden und nicht auf Station und ich muss nicht Tschüss sagen.
„Auf Wiedersehen“ wird’s ja meistens doch nicht, weil ich zu solchen After-Klinik-Treffen in irgendwelchen Kneipen oder Restaurants sowieso nicht antreten kann.
Aber immerhin habe ich mir mal ein paar Telefonnummern für WhatsApp gespeichert.
Seit gestern bin ich also nun wieder zuhause und habe schon wieder Themen im Kopf, die ich die nächsten Tage hier im Blog veröffentlichen werde.
Und meinen Bericht zu meinem Antrag auf OEG habe ich dann jetzt auch mal um diesen Klinikaufenthalt erweitert.
Eure Rapunzel
24. Januar 2016 at 0:16
Wenn Du zwecks Krisenintervention in die Klinik musstest, dann war das ganz sicher nicht nur lustig …
Trotzdem glaube ich, dass „Normale“ sich nicht im Ansatz vorstellen können, wie viel Spaß man in einer Klinik haben kann: Einfach mal enstpannt unter Gleichgesinnten.
Oder was halt so als „entspannt“ machbar ist … 😉
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24. Januar 2016 at 0:42
nein, es war wirklich nicht nur lustig…im Gegenteil….ich hatte da ziemlich viel Ärger und Theater mit dem Oberarzt, da ich a) nicht auf die Akutstation wollte und b) ich dort nicht weiter stationär behandelt werden soll ausser in Krisen…
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