PTBS- und Borderline- Mütter als Thema einer Diplomarbeit.
Interessante Einblicke, welche Gedanken und Verhaltensstrukturen da zu finden sind.
Muttersein… eine besondere Herausforderung, wenn Frau als Kind selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat.
SWD-Schlagwörter: | Sexueller Missbrauch , Inzest , Mutterschaft , Mutterschaft <Motiv> , Trauma , Posttraumatisches Stresssyndrom , Psychisches Trauma <Motiv> , Sexualbe | |
Freie Schlagwörter (Deutsch): | sexuelle Gewalt , sexuelle Traumatisierung | |
Freie Schlagwörter (Englisch): | Child sexual Abuse , sexual violence , motherhood , trauma | |
APA Klassifikation: | 3200 Psych , 2840 Psych | |
Institut: | Universität Hamburg: Fachbereich Psychologie | |
DDC-Sachgruppe: | Psychologie | |
Dokumentart: | Diplomarbeit, Magisterarbeit | |
ISBN: | 978-3-639-09023-9 | |
Sprache: | Deutsch | |
Erstellungsjahr: | 2007 | |
Publikationsdatum: | 10.11.2008 | |
Kurzfassung auf Deutsch: | Wie erleben Frauen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erleiden mussten, eine spätere Mutterschaft? Mit dieser Frage beschäftigt sich die vorliegende Forschungsarbeit. Der Gedanke, dass dauerhafte Folgen sexueller Traumatisierungen die spätere Mutterschaft Betroffener beeinflussen, liegt nahe. Wie der Theorieteil zeigt, gibt es in diesem Zusammenhang bereits Untersuchungen zu Schwangerschaft, Geburt und Säuglingszeit. Wie es den Betroffenen jedoch in den folgenden Jahren der Mutterschaft ergeht, ist bisher keineswegs umfassend beforscht worden. Die vorliegende Diplomarbeit beforscht diesen Themenbereich anhand von neun Gesprächen mit Betroffenen, die nach der Methode „das Persönliche Gespräch“ von Langer geführt und ausgewertet wurden. Die so gewonnenen Erkenntnisse bestätigen bereits bestehende Forschungsergebnisse, machen aber gleichzeitig die Vielfalt an möglichen Auswirkungen auf eine spätere Mutterschaft deutlich. Die tiefgreifenden, weitreichenden, vielfältigen und interindividuell unterschiedlichen Folgen können sich auf alle Aspekte des Mutterseins beziehen. Um nur einige zu nennen, können bereits Schwangerschaft und Geburt anders erlebt werden, Bindung und körperliche Beziehung können beeinträchtigt sein, oder auch als besonders schön erlebt werden. Es kann schwierig sein, Zugang zur Liebe für die Kinder zu bekommen, so dass Aggressionen und Gewalt die Folge sein können. Es kann jedoch auch eine besonders symbiotische, enge Beziehung zu den Kindern aufgebaut werden, so dass die Loslösung große Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Die Pubertät der Kinder kann als Machtverlust und Bedrohung erlebt werden, Ängste auslösen und die Loslösung der Kinder als besonders schmerzvoll erlebt werden. Frauen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erlebt haben, leben in großer Sorge, dass ihren Kindern ähnliches widerfahren könnte. Kinder können einerseits das Leid der eigenen Kindheit wieder in Erinnerung bringen, und gleichzeitig eine wichtige Ressource zur Bewältigung des Traumas darstellen. |
Die komplette Diplomarbeit findest Du hier.
17. Oktober 2015 at 17:13
Eine gute Arbeit, finde ich.
Wobei ich persönlich es noch wichtiger ist, wie sich die Erkrankung der Mutter auf die Kinder auswirkt.
Ich kenne sehr viele Kinder von psychisch kranken Eltern, die haben alle arg zu kämpfen.
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17. Oktober 2015 at 18:02
Ich sehe das etwas anders….denn sind nicht schon die Opfer letztendlich schon haufenweise konfrontiert gewesen mit Menschen mit psychischen Defiziten?
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17. Oktober 2015 at 18:51
Ja, natürlich.
Dennoch haben die Kinder sehr zu leiden, besonders die Stimmungsschwankungen, also die Instabilität machen ihnen arg zu schaffen. Sie wissen nie, was als nächstes kommt, sind ständig in Habacht-Stellung innerlich und das erzeugt großen Stress.
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17. Oktober 2015 at 20:04
Da muss ich Dir recht geben…mein Sohn hat da auch drunter zu leiden…und es tut mir immer schon in der Seele weh, dass ich nicht so eine Mama sein kann, wie ich sie mir für ihn gewünscht habe.
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18. Oktober 2015 at 7:04
Das glaube ich dir sofort. Du stehst damit nicht allein, es geht fast allen Müttern so.
Du hast einen großen Vorteil, du bist dir bewusst darüber wie es ist und hast sicher ein Auge drauf, dass dein Sohn keinen Schaden nimmt. Wie alt ist er denn?
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18. Oktober 2015 at 14:34
Oh, mein Sohn ist schon 20…
Er hat mich nie anders kennenlernen dürfen und er hat sich in der Pubertät dazu entschieden, nach der Scheidung zu meinem Exmann zu gehen 😦
Tröstlich ist, er ist kein Angsthase wie ich…
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19. Oktober 2015 at 1:06
Sicher war das sehr schwer für dich. Hast du denn heute noch Kontakt zu ihm?
Irgendwann wird er sicher verstehen, warum du bist wie du bist.
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19. Oktober 2015 at 15:22
Alles gut, wir haben uns schon wieder ein bisschen zusammengerauft.
Es war mal wesentlich schlechter…‘
Warum ich so bin, wie ich bin…Ob ich das will. dass er das weiß?
Da bin ich mir nicht sicher…es reicht, dass ich mit dieser belastenden Familiengeschichte leben muss.
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22. Oktober 2015 at 0:07
Ich kann es dir nur raten, mit ihm darüber zu sprechen.
Ich selbst hatte am Anfang meiner Therapie alle möglichen schlimmen Probleme, es kristallisierte sich heraus, dass vieles gar nicht MEINE Probleme waren, sondern die nicht verarbeiteten und einfach weitergegebenen Probleme meiner Großeltern und Eltern, hauptsächlich während der braunen Zeit.
Nie hatten sie mit mir darüber geredet, es traf mich wie ein Schlag, da gab es Morde, Kriegsvergewaltigungen, Mißbrauch.
Und ich selbst hatte an meine Kindheit damals noch keine Erinnerung, dafür umso mehr Suizidversuche und Selbstverletzungen.
Die Geschichte meiner Großeltern und Eltern hat mich so lahm gelegt, dass ich wirklich krank wurde.
Erst als ich das alles aufgedröselt hatte, setzte bei mir die Erinnerung an meine eigene Geschichte ein.
Ich denke, dass man das seinen Kindern ersparen sollte.
Außerdem finde ich es nicht verkehrt, wenn die Kinder endlich verstehen warum die Mutter so war, wie sie war.
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19. Oktober 2015 at 11:42
eine tolle Thematik
den Link muss ich in Ruhe lesen, aber das ist das Thema, was mich seit Jahren beschäftigt und belastet
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