Auch schon gehört?
Und schuldig gefühlt?
Warum sind so viele Menschen der Überzeugung, dass seelische Erkrankungen
verschwinden, wenn sich der Träger dieser Bürde einfach mal zusammenreißt?
Ich bin doch nicht David Copperfield, der die Depression oder PTBS aus dem Hut zaubert und sie in seiner Hand wieder verschwinden lässt.
Abrakadabra, drei mal schwarzer Kater…!
Manchmal überlege ich, ob mein Gegenüber, was sowas sagt, einfach nur klottenblöde im Oberstübchen ist oder ignorant oder unwissend.
Egal, für welche Variante ich mich entscheide, derjenige kommt dabei nicht gut weg und verliert ganz gewaltig Sympathiepunkte bei mir.
Schließlich kostet es heutzutage nur eine Fingerbewegung und ein paar Minuten Zeit, sich via Internet zu informieren.
Ich habe mir angewöhnt, diese Personen ganz interessiert zu fragen, ob sie Arzt sind…oder eine psychiatrische Ausbildung haben…oder eine Koryphäe auf dem Gebiet sind.
Immerhin sind sie ja so dreist und stellen meine Diagnosen, die von verschiedenen Fachärzten gestellt wurden, in Frage.
Dann gucken die immer so schön irritiert und halten den Mund.
Bei diesem unterirdisch miesen Spruch geht’s doch nur darum, mir Schuld zuzuschieben.
Ich soll mich schuldig bekennen:
Weil meinem Gegenüber es zu anstrengend ist, sich mit mir und der Erkrankung auseinander zu setzen.
Weil ich grade als Hemmnis zwischen der Person und ihrem Ziel/ Interesse stehe…
Weil diese Person grade keinen Bock hat, Rücksicht zu nehmen…
Früher habe ich mich genötigt gefühlt, mich zu verteidigen und Begründungen zu liefern.
Ich fühlte mich wirklich schuldig, unfähig und habe mich selber abgewertet.
Noch Tage danach hat dieser Spruch mir das Leben schwer gemacht!
Das habe ich mir aber abgewöhnt.
Zu einem Querschnittsgelähmten oder Blinden sagen die das ja auch nicht…
Wenn sich einer schuldig fühlen muss, dann die Person, die das zu mir gesagt hat.
Und die sollte sich mal richtig schämen dafür!
Eure Rapunzel
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