Der Schweigemodus ist keine dauerhafte Lösung.
Verstecken hilft nicht.


Coming Outs sind mit sehr viel Mut verbunden.
Mut, den auch Angsthasen haben sollten.

Das sagt sich leicht, ich weiß,
aber wenn Du den Mund nicht aufmachst, kann Dir niemand helfen.

Ich habe auch Jahrelang Verstecken gespielt und zu all meinen Problemen auch noch den zusätzlichen Druck ertragen, dass ich nicht auffliege.
Und wofür? Dadurch ging es mir auch nicht besser.

Einzelkämpfer sind einsam…
und alleine kämpfen ist anstrengend.
Welcher Soldat kämpft im Einsatz ohne Rückendeckung?
Ok, Rambo…aber der ist ja ebenfalls PTBSler.

Natürlich sollst Du jetzt nicht gleich losrennen und jedem Deine Probleme und Lebensgeschichte aufs Auge drücken, aber immer dann, wenn es sinnvoll ist.
Und vor allem, wenn auch die Zeit dafür ist und Dein Gegenüber aufnahmefähig ist.
Wenn Mutti grade die schreienden Kids zu beruhigen versucht,
ist es ungünstig, von Deinen Flashbacks zu erzählen. Oder wenn Dein Freund grade Fußball guckt, mit Depressionen um die Ecke zu kommen. Oder bei Streitigkeiten alles rauszuknallen.
Und achte darauf, Dein Gegenüber nicht zu überfordern…

Es ist sehr wichtig, dass Dein nahes Umfeld weiß, was mit Dir los ist.
Was Du denkst, was Du fühlst, was Dich belastet und vor allem, was Dich stresst.
Denn nur so können Deine Familie und Freunde Dich unterstützen und entlasten.

Wenn Du schweigst, wird niemand Dein Verhalten verstehen und das schafft Unsicherheit, unnötige Spannungen und sorgt für Missverständnisse.

Nimm keine Rücksicht, wo Du selber hohen Leidensdruck spürst.
Erarbeitet gemeinsam Lösungen…

Und ja, vielleicht werden Dir wirklich manche Menschen den Rücken zudrehen, aber auf die kannst Du auch verzichten.

Und wenn Du nicht weiterkommst oder Dir die Worte fehlen, zeige den Menschen diese Seiten.

Deine Rapunzel