Person meines Vertrauens zu werden, ist nicht einfach.
Ich muss die Gewissheit haben, dass dieser Mensch genau weiß, wie er reagieren muss, wenn ich in Stress gerate.
„Person meines Vertrauens“ – Wie wichtig sich das anhört.
Ich bin doch nicht Mrs. President oder die Queen …
Und ausserdem will doch jeder Mensch eigentlich eine Vertrauensperson haben…
Eine beste Freundin, den besten Kumpel, Mama, Schwester, Priester…
Eben jemanden, mit dem man alles teilen kann, ohne enttäuscht zu werden.
Ja…das möchte ich natürlich auch.
Und trotzdem braucht es bei mir zum Ritterschlag doch noch ein bisschen mehr.
Personen meines Vertrauens müssen nämlich neben all den Eigenschaften, die man in seinen Freunden hofft zu finden, noch mehr Ansprüche von mir bedienen.
Aber für mich ist es wichtig…sehr wichtig…superduperwichtig!
Ich kann nicht mit jedem mitgehen…oder einfach bei jemandem abgesetzt werden und dort bleiben….und da können diese Menschen noch so toll und nett sein.
Ich brauche Begleiter, Beschützer, eben Sicherheitspersonal…
Menschen, die das, was mit mir passiert, nicht in Frage stellen, es unmittelbar akzeptieren und sofort in meinem Sinne reagieren.
Und in dem Moment nicht an eigene Nachteile denken…sich über den versauten Abend aufregen, weil wir gehen müssen…die nicht ne Flunsch ziehen, weil ich zu langsam bin und die vor allem nicht mit mir über meine Angst diskutieren.
Also Menschen, die verstehen, dass sie für mich oft zurückstecken müssen und ihre eigenen Interessen häufig meinen opfern müssen.
Boah, hört sich das egoistisch an!
Niemand kann meine Angstattacken, Dissoziationen und andere Symptome verhindern!
Nein! Nix und niemand!
Aber ich brauche diese Personen, damit sie mich aus auslösenden Situationen (hoffentlich) rechtzeitig rausholen oder im schlimmsten Fall ein guter Beistand sind, damit wir alle den Panikanfall oder die Dissoziation gut überstehen und nicht blamiert sind.
Personen meines Vertrauens müssen einfach diese Fähigkeit haben.
Das trifft derzeit nur auf meinen Partner, meine Freundin und die 2 Damen der ambulanten Wohnbetreuung zu, mehr nicht.
Und ich bin mir voll bewusst, was diese Menschen für mich leisten.
Eure Rapunzel mit Bodyguard
19. Juli 2019 at 10:32
Hallo, danke für die offenen Worte! Meine Frau hat KPTBS. Ich muss leider so oft „zurück stecken“, dass die Glücksmomente in meinem Leben relativ selten sind. Da meine Frau wegen Schuldgefühlen und Minderwertigkeitsgefühlen selten in der Lage dazu ist, Dankbarkeit oder Anerkennung zu äußern, fühlt es sich für mich öfter schon so an, als ob ich immernur gebe und gebe, und, wenn sie wieder im Trauma ist, zu hören kriege, ich wurd mich eh nicht um sie kummern, sie sei ganz allein, etc…
Schon sehr verletzend, auch wenn ich weiß, das sie es eigentlich nicht so meint. Ich würde halt manchmal gern hören :“schatz, ich finde es toll, was du für mich mitmachst bzw erträgst..“
Kommentar schnell auf handy geschrieben, sorry für rechtschreibung.
Gerade sagte sie, dass sie nicht will, das unser (jetzt 15 monate alter) sohn sich kein zimmer mit unserem evtl. 2ten kind teilen soll, falls es ein Mädchen wird. Könnte ja was passieren. Hat mich EXTREM verletzt, das sie so über ihren Sohn denkt. Mit welchem Selbstbild wird er aufwachsen.
Sorfy für den zusammenhangslisen Text, bin sehr aufgeregt…
Und vielen Dank für die Arbeit und Ehrlichkeit und den Mut, die du in diese Website investierst…
Lg Alex
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19. Juli 2019 at 10:49
Hallo Alex,
Ich kann verstehen, dass dich das schwer trifft…dennoch darfst du nie vergessen, dass deiner Frau anscheinend ähnliches passiert ist, aus einer Richtung, wo Gefahr nicht erwartet wird.
Das ist ja das Problem…es passiert am häufigsten innerhalb des vermeintlich sicheren familiären Umfeld.
Versuch es so zu sehen…sie stellt nicht euren Sohn unter Generalverdacht…sondern sie lässt ihrer Tochter bestmöglichen Schutz angedeihen.
Zu dem Rest kann ich nur empfehlen, such dir Freiräume, geh auch eigenen Interessen nach.
Dankbarkeit ist ein undankbares ungleichgewichtiges Ding…was Du als große Hilfe und Unterstützung empfindest, ist für Frauen z.b. umgekehrt Inder klassischen Rollenverteilung mehr als selbstverständlich…wir Frauen sind ja in der Regel die Fürsorglichen,nährenden,pflegenden und helfenden Familienstützen.😉
Ich habe aber noch einen Beitrag von mir, Der vielleicht etwas helfen kann….
https://ptbs.blog/2015/09/02/angst-und-panik/
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23. Juli 2019 at 9:13
Hey Rapunzel,
Ich seh das mit dem „Sie will ihre Tocher schützen“ definitiv anders.
1.Die Tochter ist nicht geboren noch ist sie schwanger.
Unser Sohn ist da. ER ist in der Welt und 15 Monate.
Und wenn eine Mutter so etwas über ihr männliches KleinkIind denkt, kann ich das noch im Rahmen von KTPS verstehen.
Wenn sie dann aber nicht über ihre eigenen Gedanken geschockt ist, sondern es trotz mehrfachem Ausdruck meiner absolut berechtigten Bestürzung auch glaubt, und nicht als Übertragung ihrerseits einordnet (sie hat noch gar nicht im Nachhinein darüber mit mir gesprochen und auf mein Ansprechen nur geschwiegen) , dann ist es ihrerseits IHRE Verantwortung als Erwachsene, sich ernsthaft Gedanken zu mavhen, und mit mir als Vater r zu reden. Sie wird ihm massive psychische Schäden zufügen. Der Schutz einer nicht existierenden Person IST KEINE REALITÄT, sondern Illusion (harmlos formuliert). Es wird eine Grenze überschritten, die nicht überschritten werden darf. Basta. Und mich verletzt es verständlicherweise extrem, das sie nicht mal mit mir drüber redet. Sie zerstört mein Vertrauen zu ihr als Mutter.
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23. Juli 2019 at 10:49
Ja,du bist verletzt, das ist deutlich zu spüren.
Warum eigentlich? Sie hat DIR doch gar nix unterstellt, Sie hat MIT Dir über die eventuelle Zukunft gesprochen…und wie sie gedenkt, etwaige Gefahrenpunkte von vornherein zu minimieren.
Jungs und Mädels in einem Zimmer war noch nie Trend, im Gegenteil.
Er wird auch Freunde haben, die zu euch kommen werden, Ich darf dir sagen,mir ist neben viel anderem Mist auch noch àhnliches passiert mit dem Bruder meiner besten Freundin und seinem Freund…am hellichten Tag.
Ja,da hätten die Eltern und meine Freundin auch nie mit gerechnet. Und ich auch nicht.
Aber so ist das eben…und nur weil du dir das nicht vorstellen kannst, heisst es nicht, dass es nicht passieren könnte.
So emotional und Stellungbeziehend, wie ich dich hier grade nur beim Schreiben erlebe, würde ich diesem Thema auch ausweichen, um Stress um zukünftige Dinge, Die noch gar nicht aktuell sind, zu vermeiden.
Du willst deinen Sohn schützen…wenn du glaubst, deine Frau will das nicht, sondern ihm schaden, dann musst du Konsequenzen ziehen.
Gibt’s dafür aber keine Anhaltspunkte ausser „deinen“ Gedankengängen und Ängsten, handelst Du grade ähnlich wie deine Frau.
Und bevor du jetzt sauer auf mich wirst, beende ich das hier auch.
Ihr werdet schon einen Weg finden, wenn es soweit ist.😉
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