Ene mene mu
und weg bist Du…

Super erklärt sind Ursprung und Unterschiede der verschiedenen Dissoziationen hier.
Da werde ich mir nicht die Mühe machen, das nochmals aufzudröseln.

Mich gibt’s auch nur einmal, um das klarzustellen 😉

Das Switchen zwischen Persönlichkeiten nennt sich Dissoziative Identitätsstörung.
Bist Du davon betroffen, gibt’s eine ganz tolle Erklärung bei WikiHow.

Interessant finde ich übrigens, dass dieses Thema im Bereich Kategorien bisher am häufigsten angeklickt wurde, obwohl klar im Textfeld stand, dass der Beitrag noch nicht existiert.

Aber grade in diesem Bereich können sich alle, die das noch nie erlebt haben,
das Gefühl und den Vorgang dabei nicht ansatzweise vorstellen.

Auch ich tue mich damit ziemlich schwer, das zu erklären, da ich selber auch selten merke, wenn ich in eine Dissoziation richtig reinrutsche.
Denn genau das ist es ja, was das Gehirn erreichen will…Abspaltung von Bewusstsein und Realität, um mich zu schützen.

Doch ich werde mich bemühen, es trotzdem soweit es möglich ist, zu beschreiben.

Dissoziationen begleiten mich täglich in unterschiedlicher Stärke und all meine Aufmerksamkeit ist darauf getrimmt, Anzeichen dafür sofort zu erkennen und Alarm zu schlagen.
Klappt aber nicht immer, beziehungsweise ich habe mich mit den leichteren Formen arrangiert.
Die dissoziative Gangstörung und ihre Folgen habe ich ja schon mehrfach auf diesen Seiten erwähnt…

Ab und an taucht die Depersonalisation auf…
Heute zum Glück weniger, aber früher bei meinem Job in der Parfümerie hatte ich das öfter.
Mitten im Gespräch mit den Kunden bekam ich auf einmal das Gefühl, dass ich meinen Körper verlasse.
Jawoll..genau so, wie das in Filmen wie „Ghost- Nachricht von Sam“ mit dem saugeilen Patrick Swayze passierte.
Zupp und Rapunzel gabs zweimal im Raum…ohne das die Kundin das merkte;-)
Ich stand in der 2. Version dann rechts neben mir oder schwebte etwa einen Meter über dem Boden und beobachtete von Aussen die Szene.
Das dauert aber meistens nicht lange, ich schätze mal, so nach max. 2 Minuten ist der Spuk vorbei.

Dann gibt’s da noch die Derealisation…
Wer den Film Matrix gesehen hat oder modernere Dracula Filme kennt, kennt dann auch meinen Effekt dabei.
Die Umwelt verschwimmt…löst sich nicht auf, aber wird einfach ätherischer…und Dinge, die sich um mich herum bewegen, bewegen sich im falschen Tempo.. meistens langsamer als ich.
Das kann ziemlich lange dauern und wenn ich Pech habe und wirklich grade im Hochstress bin und mich nicht sofort aus der mich umgebenden Situation rausziehen kann, dann machts PENG!

Peng heißt, ich und mein Bewusstsein müssen weichen…und die Dissoziation hat die Macht über mich.
Die Vorboten erlebe ich oft, wenn ich gestresst bin…meine Unterlippe und das Kinn werden taub, und diese Taubheit kriecht über die Schulter vor allem in den rechten Arm und in Daumen und Zeigefinger.
Spätestens dann muss ich zusehen, dass ich aus dem Stress und der Situation rauskomme und zwar schnell. Die Panik steigt dann rasend…und wenn es nicht abflacht, sind die Spiele eröffnet…
Ab diesem Moment habe ich keine Steuerungsmöglichkeit mehr über mich…
Ich fange an zu schreien…sehr laut…ich kann das selber hören, aber es bin nicht ich, es kommt von weit weg, so als wenn ich in eine tiefere Dimension abgetaucht bin.
Ich habe keine Ahnung, wie lange dieser Zustand anhält, aber danach dauert es schon ein paar Stunden, bis ich mich davon erholt habe…ich bin danach total erschöpft und vor allem heiser.
Aber ich muss ehrlich sagen, danach bin ich komplett ohne Beschwerden, kein Stress, kein Druck, nahezu entspannt…nur meine Denkfähigkeit ist etwas eingeschränkt.

Trotzdem muss ich das nicht haben…und meine Begleitung auch nicht…und das unmittelbare Umfeld an dem Ort, an dem ich mich grade befinde, wäre wohl auch ziemlich geschockt.
Ausserdem muss dann aufgepasst werden, was ich tue…ich will nämlich weiterhin aus der Situation raus und suche Fluchtwege…und da ist es mir dann egal, ob es das Fenster im 3. Stock ist.

Und darum tue ich alles, um zu vermeiden, dass das passiert.
Dafür habe ich eben ansonsten wenig Lebensqualität…

Eure abgehobene Rapunzel