Traurig, aber wahr…
Was ist los in Deutschland?
Neue Ablehnungskultur?
Egal, in welche Infogruppen für Gehandycapte, Arbeitslose, Rentner ich reinschaue…
ich stolpere überall über das Gleiche…
Menschen sind wütend, verzweifelt, hilflos…weil ihre Anträge abgelehnt werden.
Ich bin keine Fachfrau, aber wenn einem Rollator-Fahrer das Merkzeichen „G“ verweigert wird oder ein Rollstuhlfahrer um das „aG“ kämpfen muss, dann versteh ich die Welt nicht mehr.
Es werden EU-Renten abgelehnt, Pflegestufen nicht vergeben, Hilfsmittel verweigert…
Interessant finde ich, dass in sehr vielen Fällen nach Widerspruch plötzlich bei gleichen Voraussetzungen zugunsten des Antragsstellers entschieden wird.
Nur nach Widerspruch…nicht erst nach Klage vor dem Sozialgericht.
Auch GdB und Merkzeichen gibt’s ja oft schon nur noch scheibchenweise…nach jedem Widerspruch ein bischen mehr.
Häh? Was soll das bedeuten? Wird hier aufgrund interner Dienstanweisung erstmal alles bestmöglichst abgeschmettert, was da an Kosten kommen könnte?
Wird getestet, wieviel Durchhaltevermögen der Antragsteller hat?
Wird gehofft, dass sich der Antragsteller auch ganz bescheiden mit weniger zufrieden gibt?
Die regionalen Unterschiede bei den Entscheidungen finde ich auch interessant.
Gibt es kein einheitliches Recht in Deutschland? Keine einheitlichen Bewertungskriterien?
Und vor allem…wie werden die zusätzlichen Kosten für die doppelte und dreifache Bearbeitung eines Antrages entschuldigt?
VDK und Anwälte haben jedenfalls genug zu tun, um Bürgern zu ihrem Recht zu verhelfen.
Wirklich beschämend!!
Eure Rapunzel
8. August 2021 at 17:54
Ich schreibe alle meine Widersprüche selber. Bin mitterweile Meisterin darin. Was auch toll ist, Dienstaufsichtsbeschwerden zu schreiben. Bin nämlich dadurch an meine Akte vom Fachbereich Soziales rangekommen. Die Akte bestand aus zwei Ordnern, wurde mir auch noch in einen ungefütterten Umschlag geschickt, die ich bei meinem Nachbarn abholen musste. Über 400 Seiten waren drin. Mich hat fast der Schlag getroffen, wie ich die Akte studiert habe.
Nach 8 Jahren erfahre ich von meiner Diagnose. Da steht soviel Scheiße drin. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist involviert.
Ich schreibe auch Widersprüche, wegen den Zielen den sie z.b bei einer Aufstockung des ambulant Betreuten Wohnen genehmigt haben. Habe nämlich statt der 2 h jetzt 4 h pro Woche.
Was ich damit sagen will, dass Diensaufsichtsbeschwerden schreiben auch ein Weg ist, sich zu wehren oder an Informationen ranzukommen. Oder wie ich auch Missstände aufzudecken.
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