Das Angebot an Psychopharmaka ist groß und unübersichtlich, die Liste der Nebenwirkungen lang und trotzdem sind die Pillen fast immer erste Wahl der Mediziner. Selbst Hausärzte stellen dafür Rezepte aus. Beteilige Dich an meiner kurzen Umfrage
Na? Heute schon die Pillchen geschluckt?
Vielleicht morgen was zum Aktivieren und abends was, damit Du auch schön schlafen kannst?
Wieviele verschiedene Medis hast Du denn schon in Deiner „Karriere“ schlucken dürfen?
Antidepressiva, Neuroleptika, Tranquilizer, Betablocker, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer, MAO-Hemmer etc.
Und da es so eine schöne und regelmäßige Einnahmequelle ist, tummeln sich sämtliche Pharmakonzerne mit ihren verschiedenen Präparaten eifrig auf diesem Markt.
Wer behält da die Übersicht? Die Ärzte?
Die Nebenwirkungen sind nicht ohne….und bis das „richtige“ Medikament gefunden ist, kann es schon ein paar Monate bis Jahre dauern, denn viele der Medikamente zeigen erst nach zig Wochen ihre eigentliche Wirkung…bis dahin ist einem eben ständig übel, schwindelig oder man ist im Dauerdelirium oder eben Dauerüberdreht.
Und wenn dann nicht die erhoffte Wirkung eintritt?
Jawohl…erhoffte…da steckt das Wort Hoffnung drin….
Hoffen tun beide, Arzt und Patient, aber wer wohl mehr?
Schön wäre ja, wenn der Arzt wissen würde, welche der Pillen denn der Jackpott ist…aber der weiß es anscheinend auch nicht!!
„Ok, das war nix, dann nehmen wir jetzt das mal, da haben wir auch gute Erfahrungen mit gemacht, schaun wir mal, blabla“
Nachsorge in Form von Bluttests…so wie die Beipackzettel von vielen Medis es schon dem armen Patienten ankündigen….meistens Fehlanzeige…
Viele Ärzte vergessen das einfach oder halten es vielleicht nicht für nötig, wer weiß das schon.
Wer hat denn nicht schon den Spruch gehört: „Lesen Sie den Beipackzettel nicht“
Es sieht so aus, als wenn viele Ärzte sich selbst an ihre Anweisung halten.
Sicherlich gibt’s hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen, den ein oder anderen Arzt, der sich wirklich engagiert durch den Medikamenten-Dschungel kämpft und vielleicht habe ich auch schon einen dieser getroffen und weiß es nur nicht, weil er sich eben doch für das falsche Medi in meinem Fall entschlossen hat…
Darum habe ich schon einige Medis durch…Zoloft, Amitryptilin, Insidon, Mirtazepin, Citalopram, Lasea, Venlafaxin, Seroquel, Atosil…und ich bin immer noch im Eimer.
Die Nebenwirkungen von einem Präparat haben mich sogar in die Klinik verfrachtet, von einem habe ich einen mega Ausschlag am ganzen Körper bekommen und dank einem anderen habe ich pro Woche 2 Kilo zugenommen. Und im extremsten Fall habe ich von einer einzigen Tablette heftigste Halluzinationen bekommen. Alles in der Einschleichphase, wo ich noch nichtmal die Enddosis genommen habe.
Meine jetzige Ärztin gibt ihr Bestes, ich mag sie…
Aber meine Einstellung zu Medis kann das nicht ändern.
Die Liste wird sich höchstwahrscheinlich im Laufe der Jahre auch noch erweitern, das kann ich auch ohne hellseherische Fähigkeiten und ohne Glaskugel voraussagen.
Und vielleicht – aber nur vielleicht, ist irgendwann auch eins dabei, welches mir wirklich hilft.
Eure Rapunzel
PS: Kursive, hellgraue Texte sind immer meine ganz persönlichen Gedanken, absolut subjektive, unsachliche Buchstabenketten… 😉
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